Mark Meadow: Pieter Bruegel the Elder's Netherlandish Proverbs and the Practice of Rhetoric (= Studies in Netherlandish Art and Cultural History; Bd. 4), Zwolle: Waanders Uitgevers 2002, 176 S., 50 Farb-, 50 s/w-Abb., ISBN 978-90-400-9473-6, EUR 34,50
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Symon Andriessoon: Duytsche adagia ofte spreecwoorden, Antwerpen, Heynrick Alssens 1550 [Faksimile]. Hrsg. v. Mark A. Meadow / Anneke C.G. Fleurkens, mit einführenden Texten von Herman Roodenburg / S.A.C. Dudok van Heel, Hilversum: Uitgeverij Verloren 2003, 334 S., 51 faks. Seiten, 8 Abb., ISBN 978-90-6550-720-4, EUR 25,00
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Peter van den Brink (ed.): Brueghel Enterprises. Ausstellungskatalog Bonnefantenmuseum, Maastricht 2002 / Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel 2002, Gent / Amsterdam: Ludion 2001
André Schnyder (Hg.): Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456). Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74, Wiesbaden: Reichert Verlag 2006
Walter S. Gibson: Pieter Bruegel and the Art of Laughter, Oakland: University of California Press 2006
So einig sich die Forschung zuletzt darin war, Bruegels bäuerliche Abstammung fallen zu lassen und dafür erneut über Reisen und Bildung nachzudenken, so umstritten sind seine konkreten Kenntnisse. Ging es Margaret A. Sullivan 1994 noch darum, seine Latinität in Bezug auf die Sprichwortkultur zu belegen [1], arbeitet Mark A. Meadow 2002 an der Wissensstruktur (zwar scharf gegen Panofsky abgesetzt (17), aber an "mental habits" interessiert (18, 26)), die vordergründig Foucaultianisch zu nennen ist: Klassische Bildung wird auf dem Niveau des Gebrauchs von Hilfsmitteln wie Wörterbüchern unterstellt; Hauptinteresse sind aber nicht mehr einzelne Einträge und Bedeutungen in solchen Büchern, sondern das Fortwirken ihrer "Ordnungen", insbesondere die Funktion von "clustern", die historisch aus Sprichwortsammlungen wie Symon Andriessoons "Duytsche Adagia" von 1550 hergeleitet werden. Dieses von Meadow ausfindig gemachte Buch liegt nun dankenswerterweise als kommentiertes Faksimile vor, wodurch seine - vordem eher an John Cage erinnernde - "Cluster-These" überprüfbar wird.
1. Die Bildmonographie zum Berliner "Sprichwörterbild" Pieter Bruegels d.Ä. ist aus Meadows Dissertation (Berkeley 1994) über Bruegel, Aertsen und die Rhetorik ihrer Zeit hervorgegangen; Teile davon wurden in zwei Aufsätzen bereits früher veröffentlicht [2]. Das nun vorliegende Buch besitzt viele Abbildungen, meist Details aus dem Berliner Gemälde. Mal begleiten sie in Schwarzweiß den Text, mal bilden sie in Farbe einen eigenen Bilder-Essay (137-151), der die Nennung benachbarter Sprichwörter erlaubt, ohne diese in einer Liste geben zu müssen. Denn das, so der Haupteinwand (besonders 39), bedeutete früher automatisch eine Reihenfolge und isolierendes Durchnummerieren.
Statt einzelne Motive und Sprichwörter zu untersuchen, was den Bruegel'schen Gestalten oft genug Gewalt antat, da sie mehrfach eingebunden waren, verfasst Meadow in Kapitel I, "Place, Knowledge and Order" (29-53), eine "visual analysis" (25), die wichtige Szenen zu "clustern" gruppiert. Den Begriff des "clusters" zumindest der Sache und dem Verfahren nach in der Rhetorik des 15. und 16. Jahrhunderts zu verankern, wird mit längeren Untersuchungen zu Sprichwortsammlungen des 16. Jahrhunderts in Kapitel II, "History and Functions of the Netherlandish Proverb" (55-81) und III, "Places of Knowledge and Knowledge of Places in the Sixteenth Century" (83-97), unternommen. Erst das vierte Kapitel, "Bruegel's Sources" (98-135), kommt auf Bruegel und die Frage seiner Quellen zurück, bezieht weitere Gemälde ein und gibt eine erneute Lesung der Bruegel-Biographik ("æmulatio").
These der Bildanalyse in Kapitel I ist, dass Bruegel an den Sprichwörtern arbeitet. Statt sie isoliert in Handlungsräumen zu präsentieren, bezieht er sie raumübergreifend aufeinander. Unvermeidlich ändern sich dadurch die Sprichwörter, zu deren Kriterien landläufig gehört, in sich geschlossen zu sein (zu Definitionen Kapitel II, 56-60). Bruegel "clustert" seine einzelnen Sprachbilder, er bildet Gruppen und lässt sie mit anderen absichtsvoll in Beziehung treten. Dadurch kann ein und derselbe Spruch (gegebenenfalls auch sein Gegenteil) in mehreren Registern funktionieren. Registerbildende Motive wie die Weltkugel, sind Bestandteil von unterschiedlichen Sprichwörtern: die Welt, durch die ein Krüppel kriecht, die Welt auf dem Daumen eines jungen Adeligen, auf dem Schoß des thronenden Christus oder als Wirtshausschild (41-45). Solches Arbeiten an Registern haben Forscher vor ihm, wie Meadow zu Recht kritisiert, nur dort nachvollzogen, wo sie das Gemälde der besseren Interpretierbarkeit wegen auf eine Hauptaussage reduzieren wollten. Am häufigsten zielte man auf die "Verkehrte Welt", oder ob des Sprichwörterblatts von Frans Hogenberg von 1559 gleichen Titels auf die "BLAV HVICK" (s. Andriessoon 2003, Abb. Einband), und belegte die Wahl eines solchen Hauptthemas mit Sprichwörtern, die motivisch oder ihrer Aussage nach nahe standen - zu knapp wird die bisherige Forschung auf den Seiten 38-39 umrissen.
Meadows Verweilen beim Gemälde, seine Arbeit an den Motivgruppen, die als Bruegels Arbeit an Sprichwörtern dargelegt wird, bietet dem Leser im ersten Kapitel den Vorteil, strukturbezogene Behauptungen zu "clustern" und einer wiederkehrenden "two-in-one-structure" (46f.) zu überprüfen und um eigene Beobachtungen zu erweitern. Vermutlich werde ich nicht der einzige Leser sein, der nach dieser Bildanalyse weiterschweift, die hier behaupteten "cluster" beschreibend auflöst und Bruegels Sprichwörtermischung fern jeder rhetorischen "utilitas" als Sprachwitz eigener Art auffasst. Am Umgang mit Dundes und Stibbe (The Art of Mixing Metaphors, 1981), denen Subjektivität vorgeworfen wird (39, Anmerkung 47), wird klar, dass Meadow gegen kreative Bildsprache "Struktur" aufbieten möchte. Es sind seiner Meinung nach die Ordnungsprinzipien der "loci communes"-Sammlungen, "Adagia" und Regeln zur Erstellung von Notizbüchern, welche die Multivalenz einschränken, für die zuvor plädiert wurde. Leider wird die bildeigene Simultaneität, die zu ganz anderen als den schriftlichen "Strukturen" führt, in diesem Zusammenhang nicht mehr reflektiert [3].
Kapitel II beginnt mit dem Problem einer Definition, wobei diese eingrenzend in den Sprichwortsammlungen der Niederlande des 16. Jahrhunderts gesucht wird. Die Einleitungen von Desiderius Erasmus (1536) und Johannes Sturm (1573) werden zitiert. Alltagssprachlich, kurz, oft metaphorisch seien Sprichwörter nach Erasmus, der in diesem Sinn auch Diomedes und Donatus zitiert habe (57). Mit Sturm wendet Meadow sich den Funktionen zu, wobei auch Pieter Warnersen, Symon Andriessoon und Rudolf Agricola in ihren Vorreden erklärten, wie Sprichwörter zu gebrauchen seien - eine Abgrenzung gegenüber Aphorismus, Redensart, Fabel, Zitat und anderem fehlt hingegen bei diesen. Ein Trugschluss ist es meines Erachtens, aus diesem Desinteresse zu folgern, man habe damals nicht differenziert zwischen Zitat, Redensart, Sprichwort oder Fabel (um nur die wichtigsten zu nennen), weshalb auch wir Bruegels Szenen diesbezüglich nicht zu unterscheiden bräuchten.
Trotz berechtigter Vorbehalte "anachronistischen" Untersuchungen gegenüber wäre es nützlich gewesen, der historischen Untersuchung einen parömiologischen Problemhorizont zu geben. Warum nur volkssprachliche Ausgaben relevant sein sollen und in der viel zu knappen Geschichte der gedruckten niederländischen Sprichwortsammlungen (64f.) solche von Klerikern ausgeschlossen werden, weil sie "moralisch" seien, bleibt unverständlich. Sollte es sich um einen blinden Reflex auf die hier kaum gewürdigten Forschungen Sullivans handeln, die ihrerseits einseitig die klassische Bildung favorisiert? Gerade weil Sprichwortsammlungen dem Redner als Hilfsmittel zur Auffindung des geeigneten Exempels, im weiteren Sinne der Wahl des angemessenen "ornatus" dienten, hat Meadows Beschränkung höchstens praktische Gründe. Das zeiträumlich nächststehende Werk muss keinesfalls dasjenige mit stärkster Wirkung gewesen sein, zumal existierende bebilderte Sammlungen ganz außer Acht bleiben. Die Beschäftigung mit Mäzenen und ihren Bibliotheken wird hier zukünftig neue Ergebnisse liefern [4].
Das dritte Kapitel schließt eng an das vorige an und widmet sich von Erasmus ausgehend dem rhetorischen Konzept (Ideal) der "copia" und ihren Hilfsmitteln, insbesondere dem Notizbuch, das jedem Schüler anzulegen empfohlen wurde. Wie bereits im vorhergehenden Kapitel fehlt die Auseinandersetzung mit der Zweckmäßigkeit solcher Sammlungen. Die Vorreden bei Guarino und Battista Guarini (85f.), Agricola (85-89), Erasmus (89-91), Samuel Quiccheberg (91), Juan Luis Vives (91ff.) und Sturm (94f.) werden daraufhin befragt, ob auch die Einträge ins Notizbuch in "clustern" funktionieren, also ein Zitat/Gedanke/Figur oder Ähnliches in unterschiedliche Zusammenhänge (loci communes) aufgenommen werden sollte, um möglichst leicht auffindbar und vielseitig verwendbar zu sein. Unter der Unterüberschrift "Bruegel's Notebook" wird überraschenderweise doch noch nach der Verbreitung solcher Systeme gefragt, Meadow schließt jedoch: "Most crucial is the evidence supplied by the art itself, and by the written traces we have of viewers' reactions to it, as we shall see in the next chapter." (95ff.)
Das vierte und letzte Kapitel, "Bruegel's Sources", ist aber keine Überprüfung der Strukturüberlegungen am Bild. Es wiederholt die "viewers' reactions" der Generation nach Bruegel. Dieses Kapitel ging aus einem Beitrag für das "Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek" 1997 hervor [5]. Durch einen Rückgriff auf Frans Hogenbergs "DIE BLAV HVICK" wird es in den Sprichwortzusammenhang eingebunden (99ff.). Bruegel habe damit im Wettbewerb gestanden, so wie er sich unter anderem bei "Karneval und Fasten" und den "Kinderspielen" an Früherem gemessen habe. Für solchen "Wettbewerb" werden nahezu alle bislang behaupteten Einflüsse erörterungslos aufgezählt. Als "æmulatio" werden diese Rekurse im Folgenden zum Schlüsselthema des Unterkapitels "Metaphors for Bruegel". Treu werden Topoi des Bruegel-Lobs bei Giorgio Vasari 1568 (105), Domenicus Lampsonius 1572 (105-108), Abraham Ortelius 1573-1596 (108-117) und Karel van Mander 1604 (119-128) wiederholt. Selbst die gewitzte Überarbeitung der Imitatio-Topik durch van Mander, der berichtet, Bruegel habe unterwegs Berge verschluckt, um sie zu Hause auf Papier wieder auszuspucken, wird zum Argument für Naturnachahmung. Auch seine Sprichwortbearbeitungen seien Naturnachahmung: "Proverbs, then, were in fact an aspect of nature" (130). Damit ist meines Erachtens die eingangs konstatierte Hogenberg-æmulatio aufgehoben, es sei denn der Leser ließe die Überbietung von Natur, Hogenberg-Druck und Sprichwort eins sein. Das Schlusskapitel, in dem man die Engführung zwischen Rhetorik und Malerei erwartet hätte, bleibt dem vorher in Anspruch genommenen "Würdigen des Gemäldes" fremd.
2. Angesichts der offenen Fragen ist es sehr erfreulich, dass Meadow gemeinsam mit Anneke Fleurkens die nur in zwei Exemplaren erhaltenen "Duytsche Adagia ofte Spreecwoorden" des Symon Andriessoon (1550) ediert hat. Das nur 54 Seiten umfassende Werk wurde reproduziert (doppelseitig, um 90° gedreht, 269-320). Zuvor gibt es sowohl englische (58-160) als auch niederländische (165-267) Umschriften, die die Sprichworte möglichst nah am Wortsinn wiedergeben. Allerdings sucht Meadow keine äquivalenten englischen Sprichwörter, meidet sie sogar ausdrücklich, um dem kulturellen Zusammenhang treu zu bleiben (56). Durch die Veröffentlichung dieser Sprichwortsammlung, deren Besonderheiten in der Umgangssprache, in den knappen Erläuterungen jeweiliger Bedeutungsmöglichkeiten und im Gruppieren nach Bedeutungsähnlichkeit liegen (siehe oben), kommt man der 'rhetorischen Praxis' Mitte des 16. Jahrhunderts näher - zumindest was Bedarf und Fortentwicklung pragmatischer Sprichwort- als Exempelsammlungen betrifft - und kann Meadows Thesen in "Pieter Bruegel the Elder's Netherlandish Proverbs" einer Nagelprobe unterziehen.
In seiner Einführung konzentriert Herman Roodenburg "Historical Proverb Scholarship" überraschenderweise auf den Umgang von Kunsthistorikern mit Bruegels "Sprichwörterbild" (9-12), wobei er die Neunzigerjahre, Meadow einschließlich, so referiert, wie man dies bei diesem auch hätte erwarten dürfen: unter Einbezug von Sullivan und Natalie Zemon Davis, allerdings ebenfalls ohne Müller 1999, 155-171 [6]. Er übernimmt damit gewissermaßen Meadows Part, der seinerseits eine sehr straffe, in mancher Hinsicht gegenüber Kapitel II von 2002 gelungenere Darstellung der Geschichte niederländischer Sprichwortsammlungen von den "Proverbia communia" (1485) bis zu Andriessoon (33ff.) gibt. Eine biografische Skizze zu Andriessoon, der Notar (mit päpstlicher Zulassung) ohne humanistische Bildung gewesen sei, gibt S. A. C. Dudok van Heel (36-50); er muss sich in Ermangelung anderer Quellen jedoch weitgehend an dessen Frau und ihre Familie halten. Weitere von Andriessoon übersetzte, kompilierte oder edierte Werke waren allesamt medizinischen Inhalts, auf diese wird nicht näher eingegangen (43). So bleibt auch offen, ob es sich hier um ein und dieselbe Person handelt - in den "Duytsche Adagia" jedenfalls hat die Medizin kein Gewicht. Anneke C. G. Fleurkens gibt zuletzt die Provenienz der erhaltenen Exemplare, die Einleitung zur niederländischen Umschrift und diese selbst (51-55).
Ganz ohne die Frage, welche Bedeutung ein Eintrag oder ein Bruegel'sches Motiv in einem bestimmten "cluster" hat, kommt man nicht aus. Andriessoons "Duytsche Adagia" beinhaltet die unterschiedlichsten Strukturangebote: diese reichen von einer vorgegebenen Bedeutung - zum Beispiel "sinnloses oder unmögliches Tun" -, der 24 Sprichwörter ohne jede weitere Differenzierung zugeordnet werden (7.1-7.24 einmalig als seitenfüllende Liste, auch 67.3 als Fließtext) bis hin zu Einträgen, deren Erklärung in eine Paraphrase, eine Variante des Sprichworts respektive in ein neues Sprichwort oder eine Umkehrung mündet (Paraphrase: 17.2, 17.3; Variante: 18.5, 97.5; neu: 40.7; Inversion: 67.4). Häufiger gibt es unverbundene, aufeinander folgende Sprichwörter, denen eine gemeinsame Erklärung folgt (13.3-13.6); diese kann auch als Überleitung fungieren. Die Assoziation für ein folgendes Sprichwort kann sowohl über ein Element des Sprichwortes als auch über die gegebene Erklärung hergestellt werden. Die Tatsache, dass es zahlreiche singuläre Sprichwörter gibt, belegt andererseits auch, dass "cluster" keine vorgängige Struktur sind, sondern sich aus dem Material ergeben: die größte Dichte hat nicht zufällig das Paradoxa-cluster von 7.1-7.24, das der verkehrten Welt nahe steht - leider hat sich Meadow nicht mit Müllers Thesen zum "Paradox als Bildform" auseinander gesetzt [vgl. Anmerkung 6].
Wer nach Meadows Aufsätzen von 1992 und 1993 [vgl. Anmerkung 2] erwartet hatte, dass in seinem Buch über Bruegels "Sprichwörterbild" die Ausarbeitung zu rhetorischen Wissenssystemen und ihrem Einfluss auf Bruegel gegeben werde, womöglich sogar methodologisch reflektiert Foucault für die Bruegelforschung gewonnen würde, wird enttäuscht. Was als Bildmonographie beginnt, wandelt sich bereits mit Kapitel II zu einer Sammlung von Beobachtungen zu Sprichwortsammlungen, der es an Akzenten und Bewertung im Hinblick auf Bruegels Gemälde fehlt - wer die Wahl hat, sollte zu Meadows Präsentation von 2003 greifen, die wesentlich konziser ausfällt. Schon im zweiten und dritten Kapitel wird selten auf das Gemälde rekurriert, im letzten folgt Meadow nur noch Künstlerbiographen, als ob deren Übereinstimmung in Fragen der Boschnachfolge und Naturnachahmung einen Schlüssel zur "Rhetorical Practice" böten (131). Meadows Artikel über Bruegel wurden zwar zu einem schönen Buch vereint, künftigen Forschern nützlicher wird jedoch die nüchtern ausgestattete Ausgabe der "Duytsche Adagia" von Symon Andriessoon sein.
Anmerkungen:
[1] Margaret Sullivan: Bruegel's Peasants. Art and Audience in the Northern Renaissance, Cambridge 1994; Vgl. auch dies.: Proverbs and Process on Bruegel's "Rabbit hunt", in: The Burlington Magazine 145 (2003), 30-35.
[2] Mark A. Meadow: Pieter Bruegel, Pieter Aertsen and the Practice of Rhetoric in the Sixteenth-Century Low Countries, Ph.D. Dissertation Thesis, University of California at Berkeley, Berkeley 1994, unpubliziert; ders.: On the structure of knowledge in Bruegel's Netherlandish Proverbs, in: Volkskundig Bulletin 18 (1992), 141-169; ders.: Volkscultuur of humanistencultuur? Sprekwoordenverzamelingen in de zestiende-eeuwse Nederlanden, in: Volkskundig Bulletin 19 (1993), 208-240.
[3] Vgl. Alan Dundes / Claudia A. Stibbe: The Art of Mixing Metaphors. A Folkloristic Interpretation of the Netherlandish Proverbs by Pieter Bruegel the Elder, Helsinki 1981. Dazu auch Christian Vöhringer: Pieter Bruegels d. Ä. Landschaft mit pflügendem Bauern und Ikarussturz, München 2002, 165f.
[4] Die Arbeit von Claudia Banz: Höfisches Mäzenatentum in Brüssel, (Diss. FU Berlin 1996), Berlin 2000, scheint Meadow nicht gekannt zu haben.
[5] Mark Meadow: Bruegel's Procession to Calvary, Æmulatio and the Space of Vernacular Style, in: Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 47 (1997), 180-205.
[6] Jürgen Müller: Das Paradox als Bildform. Studien zur Ikonologie Pieter Bruegels d.Ä., München 1999; Rez. v. Frank Muller, in: Revue de l'Art 132 (2001), 80.
Christian Vöhringer